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Nehrungsweg zwischen Rossitten und
Nidden
(V. Moslehner © Brigitte Bean)
Der Landstreifen der Kurischen Nehrung ist ca. 100 km lang und 0,4 bis 4 km breit. Auf der Nehrung stand früher ein ausgedehnter Hochwald, der aber zum großen Teil der Abholzung zum Opfer gefallen ist. Bei Schwarzort haben sich noch Reste erhalten. Im Zuge der Dünenbefestigung wurden Bergkiefern aus dem Harz gepflanzt, die einen großen Teil der heutigen Vegetation ausmachen.
Die Dünen
Auf der Nehrung befinden sich die höchsten Dünen Europas. Sie wandern zwar immer noch, sind aber mittlerweile überall befestigt. Bis ins 19. Jahrhundert sind den Wanderdünen ganze Dörfer zum Opfer gefallen, die manchmal nach langen Jahren wieder zum Vorschein kommen. Es brauchte zwar seine Zeit, 42 Jahre, bis 1839, brauchte der Sand, um Neu-Pillkoppen von der Landkarte zu entfernen; aber der Sand blieb eine stetige Gefahr für die Ortschaften auf der Nehrung. Noch 1854 ist Negeln untergegangen. Man fing an, Versuchspflanzungen anzulegen, um die Dünen zu stoppen. Ein Plantageninspektor namens Epha, nach dem ein Berg auf der Nehrung benannt wurde, testete verschiedene Methoden:
"Das Verfahren, das Epha zuerst anwendete, war zwar erfolgreich,
wirkte aber zu langsam, um das Verhängnis aufzuhalten. Er ließ
die Dünen mit Sandgras
beflanzen, War es eingewurzelt, dann setzte er dazwischen Kiefern samt ihren
Wurzelballen in den Sand. Mit diesem Verfahren waren die Ortschaften nicht
zu retten. So kam er darauf, den Sand in Gevierten mit Holz abzupflocken
und mit Reisig zu bedecken. In die Gevierte ließ er Bergkiefern aus
dem Harz setzen, die Baggerschlamm in ihre Pflanzlöcher erhielten.
Die thüringischen Setzlinge bewährten sich hervorragend. (...)
Dazu kam die Sorge, weitere Sandzufuhr aus dem Meer zu verhindern. Zu diesem
Zweck wurde die nur in Ansätzen vorhandene Vordüne geschaffen.
Reisigzäune wuren längs des Strandes errichtet. Hohe Dünenkuppen
wurden abgetragen, Vertiefungen aufgefüllt. In wenigen Jahren war der
gerade, regelmäßige Wall der Vordüne aufgeweht und beflanzt.
Das Bollwerk am Meer stand" (H. Kurschat, S. 23, Literatur)
Elche
Gebiete mit Heide und Birken- und Erlenwäldern, vor allem
aber kleine Seen und Tümpel an der Haffseite
mit Weidenbewuchs waren für Elche ein ideales Revier. Auf der Festlandseite
gegenüber liegt der Bezirk Elchniederung, der schon durch den Namen
deutlich macht, dass auch dort viele dieser Tiere heimisch waren. Elche
sind gute Schwimmer und sie durchqueren an schmaleren Stellen auch schon
mal das Haff. Im Sommer, wenn es ihnen zu heiß wird, nehmen sie auch
gern ein Bad in der erfrischenden See. 1940 haben auf der Nehrung ca. 150
Elche gelebt, davon etwa 40 kapitale Elchbullen. In der Nähe von Nidden
lag ein Elchrevier, die Sommergäste sind im Pferdewagen dorthin kutschiert
worden, um sie beobachten zu können.